Zahnarzt Koblenz,  Zahnarztpraxis Ausstattung, Zahnfleischentzündung
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Dr. Andreas Schmidt & Dr. Simone Stopperich Telefon 0261/32634
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FAQs CMD, Knirschen & Co

Ist Knirschen (Bruxismus) wirklich so schädlich wie immer behauptet wird?

 

Dauerhaftes intensives Knirschen führt zu stärkeren Abnutzungserscheinungen der natürlichen Zahnhartsubstanz. Auch werden durch das Knirschen und Zähnepressen häufig Schäden am Zahnhalteapparat beobachtet. Das Ausmaß der Schädigungen hängt jedoch von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Härte des Zahnschmelzes, dem Zustand des Zahnbettes und der individuellen Belastbarkeit von Knochen- und Bandstrukturen sowie der Muskulatur.

 

Kann es sein, dass man gar nicht merkt, das man knirscht oder presst?

 

Ja, manche Patienten haben sehr starke Abrasionen (Abnutzungen) an ihren Zähnen, fühlen sich aber subjektiv sehr wohl. Bei näherem Nachfragen wird dann aber doch meist von Kopf- und Nackenschmerzen oder Probleme der Halswirbelsäule sowie Druck über den Schläfen berichtet.

 

Wie oft und wie lange soll die Schiene getragen werden?

 

So oft und solange wie möglich! Hat man mit der Schiene eine optimale Position für Unterkiefer, Halswirbelsäule und Kiefergelenke gefunden, ist es für diese Strukturen schonend, in dieser Position zu bleiben. Normalerweise wird die Schiene daher jede Nacht getragen. Tagsüber ist das aber auf der Arbeit nicht immer möglich und auch nicht nötig.

 

Gibt es auch unauffällige Schienen, die man tagsüber tragen kann ?

 

Bei akuten und sehr starken Beschwerden, wie sie zum Beispiel bei einer Kapselentzündung der Kiefergelenke vorkommen, kann man auch Schienen für den Tag anfertigen. Diese fallen optisch nicht auf und das Sprechen ist ohne Beeinträchtigung möglich.

 

Kann man messen, wie stark man knirscht oder presst?

 

Ja, durch die Messung der nächtlichen Muskelaktivität erhält man Aussagen, wie lange und wie stark die Kaumuskulatur "arbeitet". Diese Messungen werden im Rahmen klinischer Studien aber auch im Schlaflabor durchgeführt.

 

Gibt es eine einfachere Methode nächtliches "Bruxen" nachzuweisen?

 

Neuerdings gibt es auch einen sogenannten Bruxismus Indikator, der auch ohne aufwendige Diagnostik im Schlaflabor die Intensität des Zähneknirschens nachweist.

Dieser Sensor funktioniert so ähnlich wie Aufzeichnungsgeräte in der Klinik, ist jedoch viel kleiner und kommt ohne lästige Kabel aus. Er wird auf die Haut über dem Hauptkaumuskel, ähnlich wie ein Pflaster, aufgeklebt. Eine LED zeigt nach einigen Stunden Messung den Schweregrad des Bruxismus an.

 

Schadet Zähneknirschen vorhandenem Zahnersatz?

 

Auch Zahnersatz kann durch erhebliches Zähneknirschen beeinträchtigt werden. So können Keramikverblendungen abplatzen oder sich Prothesenzähne aus Kunststoff deutlich schneller abnutzen. Gerüstbrüche bei großen herausnehmbaren Kombinationszahnersatz sind möglich. Gerade bei Keramikkronen auf Implantaten treten die Abplatzungen verstärkt auf. Im Gegensatz zum natürlichen Zahn, der eine gewisse Eigenbeweglichkeit aufweist, bewegt sich das im Knochen eingeheilte Implant nicht. Die auftretenden Kräfte werden zu groß und die Verblendung platzt ab.

 

Kann man auch eine Schiene tragen, wenn man Zahnersatz auf Implantaten hat?

 

Wenn Sie mit auf mehreren Implantaten befestigte Kronen und Brücken im Mund haben, sollte nachts eine Aufbissschiene zum Schutz des Zahnesatzes vor Überlastung getragen werden.

Ob eine Schutzschiene für eine mit Zahnimplantaten gehaltene Totalprothese erfordert ist, richtet sich nach der Bezahnung des Gegenkiefers. Befinden sich dort feste Zähne oder Keramikkronen, ist für die Prothese ein Schutz notwendig.

 

Was kann man gegen Zähneknirschen tun?

 

Nächtliches Knirschen und Pressen hat meistens seine Ursache im Unterbewusstsein. In Phasen der Entspannung, beispielsweise im Urlaub, knirschen die Menschen nach-weislich nachts deutlich weniger als im Alltag. Da man aber nicht ganzjährig Urlaub machen kann, sollte man für einen mentalen Ausgleich sorgen. Ein Sportart, bei der ein bisschen Dampf abgelassen werden kann, bietet sich an. Ebenso Joga, qi gong oder einfach mal "Nichts" machen (Zugegeben, letzteres fällt vielen Menschen heute besonders schwer). Ausreichend Schlaf und nicht eine ständige Reizüberflutung durch Fernsehen, Chatten, Internet, usw. reduziert ebenfalls die Dauer und die Intensität des Knirschen und Pressens.

 

Wie reinigt man eine Knirscherschiene?

 

Niemals in heißes Wasser legen und nicht mit dem Fön trocknen! Denn dann kann sich die Schiene verformen und unbrauchbar werden. Hört sich zwar lustig an, kommt aber immer wieder vor. Am Besten morgens mit kaltem Leitungswasser abspülen und mit einem Tuch etwas trocken tupfen. Zahnpasta ist nicht nötig. Sollten sich zahnsteinartige Beläge auf der Schiene ablagern, kann man die Schiene auch mal für ein paar Stunden in Essig legen. Natürlich kein brauner Balsamico... Danach sieht die Schiene meistens wieder wie neu aus.

 

Haben weiche Zahnschienen noch eine Berechtigung?

 

Weiche Schiene dämpfen zwar die auftretenden Kaukräfte, haben aber keine Führungsfunktion für das Kiefergelenk. Sie sind in meinen Augen lediglich als Schutzschienen für Zahnersatz geeignet. Nachteilig ist auch die unbewusste Anregung zu mehr Muskelaktivität und die daraus resultierende erhöhte Muskelspannung.

 

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