Blasenbildende Mundschleimhauterkrankungen treten sehr häufig auf
Erkrankungen in Mund und Rachen die Bläschen bilden, stehen ganz oben in der Top 10 der Mundschleimhauterkrankungen. Bläschen unterschiedlicher Größe können nahezu überall in der Mundhöhle und an den Lippen auftreten. "Beliebte" Stellen sind Gaumen; Zunge, Wangeninnenseite, Zahnfleisch sowie der Rachen.
Bläschen in der Mundhöhle meist ungefährlich
Meistens sind diese Bläschen zwar unangenehm, aber völlig harmlos. Sie treten oft als Begleitsymptome im Zusammenhang mit viralen und bakteriellen Infektionen auf. Sie verschwinden meist genauso schnell, wie sie aufgetreten sind.
1. Herpes simlex - schmerzhafte Bläschen an Lippen und Gaumen
Eine virale Ursache kann die Infektion mit dem HSV- Virus sein. Das hat nichts mit dem gleichnamigen Fussballverein zu tun, sondern steht für Herpes-Simplex-Virus. Nach erstmaliger Infektion bleibt dieser Virus lebenslang latent im Körper. Auslöser für das Wiederauftreten der für die Herpesinfektion typischen Bläschen, sind Erkältungen, mechanische Reizung, Sonnenstrahlung und psychischer Stress.
Herpesbläschen gehen schnell auf und sind hochinfektiös
Das Stadium in dem man Herpesbläschen beobachten kann ist nur kurz. Die Bläschen platzen rasch auf und die Wunde nässt. Die betroffenen Stellen schmerzen und können jucken. In dieser Phase ist der Herpes für andere Menschen bei Kontakt ansteckend.
Therapie mit antiviraler Salbe und Herpespflaster
Um die offenen Stellen etwas beim Essen und Trinken zu schützen sind in den Apotheken spezielle durchsichtige Herpespflaster erhältlich, die meht oder weniger gut haften. Salben gegen Herpes, sogenannte Virostatika, haben sich ebenfalls bei der Therapie des Herpes bewährt. Wenn jedoch das Immunsystem jedoch, bedingt durch Grippe oder schwerer Erkältung mit "wichtigeren" Dingen beschäftigt ist, wirken die Salben nur symptomatisch und der Herpes hält sich bisweilen recht hartnäckig. Geht es dem Patienten insgesamt wieder besser, verschwindet auch der Herpes wieder...
2. Das schwarze Schaf: Herpes zoster - "Gürtelrose in Gesicht und Mund"
Der Varizella Zoster Virus löst normalerweise die Windpocken aus und gehört ebenfalls zu den Herpesviren. Wie beim Herpes simplex Virus, bleiben die VZV ein Leben lang im Körper der Patienten. Eine Schwächung des Immunsystems kann zu einem Wiederauf-flammen der Infektion kommen. Jetzt spricht man aber nicht mehr von Windpocken, sondern von Gürtel- oder Gesichtsrose.
Klare, scharfe Abgrenzung der erkrankten Areale zu den gesunden Bereichen
Der blasige, nässende Ausschlag an der Haut und im Mund wird durch die Infektion entlang des Nerven bis in den von ihm versorgten Hautareal verursacht. Brennende Schmerzen haben diesen Symptomen auch den Beinamen "heiliges Feuer" eingebracht.
Einzelne Äste des Trigeminus können betroffen sein: Zoster opthalmicus
Intraorale Zeichen der Erkrankung sind bei Befall des Nervus maxillaris besonders häufig. Der Gaumen wirkt dann stark gerötet und wie verbrannt. Auch hier kann man die klare Grenze zwischen gesund und erkrankt erkennen. Normalerweise ist die Erkrankung einseitig. Das heißt entweder rechts oder links.
Konsequente Therapie mit systemischer Gabe von Virostatika erforderlich
Der Herpes zoster ist eine schwere Erkrankung und muss internistisch-neurologisch entsprechend konsequent therapiert werden. Die intraorale Therapie erfolgt wie beim Herpes simplex jedoch nur symptomatisch.
3. Hand-Mund-Fuss Krankheit: Erkrankung fast immer nur im Kindesalter
Die Hand Mund Fuss Krankheit hat ebenfalls eine virale Ursache. Die verursachenden Viren stammen aus der Gruppe der Enteroviren und heißen Coxsackie-Viren. Von diesen gibt es jede Menge unterschiedlicher Stämme, aber das klinische Bild sieht fast immer gleich aus.
Name der Erkrankung stammt von der Hauptlokalisation der auftretenden Symptome
Bläschen an der Mundschleimhaut und Exantheme rund um den Mund, den Händen und Füßen zusammen mit Fieber sind für die Diagnose wegweisend. Die Exantheme an Händen und Füssen können mehr oder wenig stark jucken.
Bläschen im Mund können sehr schmerzhaft sein
Die Symptome im Mund können recht unangenehm für die Kinder sein, was dazu führt, dass die Kinder wegen des Schmerzes weniger Essen und Trinken. Dann besteht die Gefahr des "Austrochnens". Eiswürfel, hergestellt aus stillem Wasser, lindern und sorgen etwas für Flüssigkeit.
Auch Erwachsene in seltenen Fällen betroffen
Die erkrankten Kinder sind meist unter 12 Jahren, aber es können auch erwachsene Menschen erkranken. Enger Körperkontakt sollte während der ansteckenden Erkrankung vermieden werden.
Schwere Verläufe mit Schädigungen des zentralen Nervensystems möglich
Auch wenn die HMF-Erkrankung fast immer harmlos und ohne Spätfolgen verläuft, sind bei sehr jungen Kindern schwere Krankheitsverläufe mit bleibenden ZNS-Schäden möglich.
Deshalb sollte unbedingt der Kinderarzt aufgesucht werden.
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