Präprothetische Kieferorthopädie kann vom Zahnarzt durchgeführt werden
Kieferorthopädie vor Zahnersatz beinhaltet die Aufrichtung von gekippten Zähnen sowie Lückenöffnung und Lückenschluss und kann in den meisten Fällen problemlos durch den Hauszahnarzt erfolgen, sofern dieser mit der kieferorthopädischen Behandlung im Erwachenengebiss vertraut ist. Die Überweisung zum Kieferorthopäden ist dann nur bei sehr komplexen Behandlungsfällen notwendig.
Zahnverlust kann zu unerwünschten Zahnbewegungen führen
Bedingt durch Zahnverlust kann es zu ungewollten Zahnbewegungen kommen. Zum einen
können Zähne in die entstandene Lücke kippen, zum anderen können die Zähne des Kiefers der gegenüberliegenden Seite in die Lücke runter- bzw. hochwachsen. Diese Veränderungen müssen nicht zwingend auftreten, sind aber nach längerem Zahnverlust meistens mehr oder weniger deutlich zu beobachten.
Lücke seit langer Zeit: Zahnersatz oder Implantat manchmal nicht mehr möglich
Wünscht der Patient einen Lückenschluss durch eine Brücke oder ein Implantat, ist dies durch die eingetretenen Veränderungen oft nicht mehr ohne Weiteres zu verwirklichen. Dann müssen diese Veränderungen vor Zahnersatz oder einem Implantat kieferortho-pädisch rückgängig gemacht werden. Das nennt man präprothetische Kieferorthopädie.
Kieferorthopädische Zahnbewegung beim Erwachsenen braucht Zeit
Die Behandlung erwachsener Patienten geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert mehrere Monate. Zu schnelle Zahnbewegung mit zu großen Kräften kann die Zahnwurzeln der bleibenden Zähne dauerhaft schädigen.
Kraft und Gegenkraft: Newton läßt grüssen
Kräfte wirken immer in zwei Richtungen. Vielleicht weiß man es noch aus dem Physik-unterricht, Newton´s Gesetze von Kraft und Gegenkraft. Will man einen Zahn in eine bestimmte Richtung bewegen, bewegen sich leider auch die Nachbarzähne bis zu einem gewissen Grad in die entgegengesetzte, ungewünschte Richtung.
Fehlende Akzeptanz einer Multibandapparatur durch Erwachsene
Um dieses Problem der sogenannten Verankerung zu lösen, verbindet man mehrere Zähne, die dann der entstehenden unerwünschten Kraft entgegenwirken. In der Regel ist zu diesem Zweck eine festsitzende kieferorthopädische Multibandapparatur, wie man sie von den Jugendlichen kennt, erforderlich. Erwachsene akzeptieren jedoch aus ästhetischen Gründen verständlicherweise nur selten festsitzende Spangen im sichtbaren Bereich.
Kieferorthopädische Implantate eröffnen neue Möglichkeiten der Behandlung
Die Lösung bieten hier sogenannte TAD´s (temporary anchorage device), also
Implantate, die nur für einen bestimmten Zeitraum im Mund verbleiben und nach Beendung der Behandlung wieder entfernt werden. Die kieferorthopädischen Implantate sind wesentlich dünner und kürzer als konventionelle Implantate. Sie werden in den Knochen eingebracht und dienen dort als Abstützung für die kieferorthopädische Apparatur.
Skelettale Verankerung ist die stabilste Form aller Verankerungsarten
Die auftretenden unerwünschten Kräfte werden in den Knochen abgeleitet und somit quasi neutralisiert. Es wirkt nur die gewünschte Kraft auf den zu bewegenden Zahn.
Deutlich weniger Brackets notwendig: Bessere Ästhetik während der Behandlung
Jetzt reichen schon ein bis zwei Brackets aus, um die gewünschte Zahnbewegung durch-zuführen. Für die Ästhetik ein deutliches Plus. Durch die Kombination von Stahldraht mit neuen kieferorthopädischen high-tech-Drähten wird eine kleine, kontinuierliche Kraft erzeugt. Das schont die Zahnwurzeln und verkürzt zusätzlich die Behandlungsdauer.
Kosten der kieferorthopädischen Behandlung sinken durch KFO-Implanate !
Durch die deutliche Reduzierung der erforderlichen Brackets und Bänder, halten sich die Kosten für die präprothetische Kieferorthopädie in Grenzen. Schließlich muss nach der Aufrichtung gekippter Zähne die Lücke mit einer Brücke oder einer Krone auf einem Implantat versorgt werden, was ebenfalls mit Kosten verbunden ist.
Kieferorthopädische Implanate und Zahnfleischverlauf
Ein unschöner Zahnfleischverlauf kann die Ästhetik im Schneidezahnbereich erheblich beeinträchtigen. Neben parodontalchirurgischen Maßnahmen zur Korrektur, kommen auch kieferorthopädische Maßnahmen in Betracht. So können Zähne gezielt aus dem Zahnfach heraus, oder in das Zahnfach hineinbewegt werden, was den Zahnfleisch-verlauf harmonisiert und somit günstig beeinflusst. Die KFO-Implantate sorgen für die ausreichende Verankerung und minimieren die erforderlichen Brackets auf ein Minimum.
Was kosten kieferorthopädische Implanate
Neben den Materialkosten für das temporärre Implantat, kommen noch die Kosten für das Einbringen des Implantates hinzu. Das kieferorthopädische Implantat selbst, kostet deutlich weniger, als ein für den dauerhaften Verbleib im Knochen vorgesehenes Implantat. Auch die Implantation ist günstiger. Die Kosten belaufen sich auf ca. 60 Euro für das Implantat und 100 Euro für das Setzen des temporären Implantates. Preisschwankungen sind jedoch je nach Steigerungssatz möglich. Abrechnungsgrundlage bildet die Position 9020 der GOZ aus dem Jahr 2012.
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